Tiny Houses sind ein Mega-Trend. Da bleibt es nicht aus, dass auch so manche Falschinformationen oder Fake-News die Runde machen. Und dann können auch schon einmal vermeintlich tolle Argumente auftauchen, die oberflächlich betrachtet logisch klingen mögen, jedoch bei näherer Betrachtung irreführend, falsch oder im Extremfall sogar lebensgefährlich sein können.
Wir möchten gerne unsere Erfahrungswerte nutzen, um etwas Aufklärung zu betreiben. Gerne möchten wir alle Tiny House-Interessenten motivieren, grundsätzlich jedes noch so toll klingende Argument, jeden noch so schön gefärbten Presseartikel und jeden Facebook-Post genau zu hinterfragen, um auf diese Weise „Glaube durch Erkenntnis“ ersetzen zu können. Gleiches gilt für Bilder und Videos. Nur weil etwas in einem Stillleben toll aussieht, muss es nicht auch in der Nutzungsphase geeignet sein.
Ganz wichtig ist: Auch wenn es immer mehr Fake-Argumente gibt, können Tiny Houses trotzdem für viele Menschen eine ideale Wohn-Alternative sein. Es gilt eben – wie bei anderen Dingen auch – möglichst viele Fehler zu vermeiden und damit viel Geld und Ärger zu sparen. Dann klappt das auch mit dem eigenen Tiny House.
Hier nun unsere 12 größten Fake-Argumente rund um Tiny Houses und wem unsere kurzen Kommentare nicht ausreichend erscheinen, der findet hinter jedem Fake-Argument einen Link zu einer vertiefenden Erklärung. Viel Spaß beim Lesen 🙂
Fake-Argument Nr. 1: Winterfest – klingt ja fast wie „fällt auch im Winter nicht zusammen“. Wird aber gerne zur höflichen Umschreibung eine sehr schwachen Wärmedämmung genutzt. Mehr dazu
Fake-Argument Nr. 2: EnEV2016-konform oder nach EnEV2016 gebaut – das heißt aber nicht „von einem staatlich anerkannten Energieberater erstellter Wärmeschutznachweis gem. GEG vormals EnEV2016“. Daher wertlos. Mehr dazu
Fake-Argument Nr. 3: Tiny House als Ladung – weiß der Fahrer dann auch, dass er das volle Risiko inklusive Haftung übernimmt, weil kein Hersteller für Ladung auf der Straße haftet? Mehr dazu
Fake-Argument Nr. 4: Holzkamin im Minihaus – klingt idyllisch, ist aber nicht nur unpraktisch und mit Feinstaub umweltbelastend sondern für eine legale Betriebserlaubnis faktisch chancenlos. Schau hier
Fake-Argument Nr. 5: Autarkie – Traum vieler Umweltbewussten. Leider in Minihäusern fast immer unökonomisch, unökologisch und aus Umweltschutzgründen verboten. Was trotzdem geht, siehe hier
Fake-Argument Nr. 6: Gasherd – Was im sommerlich durchlüfteten Wohnmobil noch ganz nett sein mag, kann im ganzjährig genutzten Tiny-Wohngebäude lebensgefährlich sein. Schau hier
Fake-Argument Nr. 7: Holzrahmen – Keine Karosseriestatik, einfach Pi-mal-Daumen zusammengebaut und das soll halten? Wenn Holz so gut hält, warum verwenden Befürworter dann unter’m Tiny House einen Stahl-Trailer und keinen Anhänger aus Holz? Mehr zum Sicherheits-Stahlrahmen hier
Fake-Argument Nr. 8: Ökologische Dämmung – was hilft die schönste Öko-Dämmung, wenn 40 Jahre lang die Heizenergie zum Schornstein herausgejagt wird? Und noch einmal das Thema Dämmung
Fake-Argument Nr. 9: Diffusionsoffene Wände gegen Schwitzwasser und Schimmel – Vorsicht! Es gibt keine atmenden Wände. In Minihäusern kann’s gesundheitsschädlich werden. Schau hier
Fake-Argument Nr. 10: Wohnen auf dem Campingplatz spätestens seit den Corona-Schließungen der Campingplätze dürfte sich diese Wohnempfehlung erledigt haben. Was wirklich geht, siehe hier
Fake-Argument Nr. 11: Individuelle Tiny House Planung – ja, das geht, aber bitte nur mit geprüftem „dynamischem Festigkeitsnachweis“ für jedes Tiny House-Modell (Kosten ca. 6.000 €). Ohne geprüfte Karosseriestatik kann es für sich und andere Verkehrsteilnehmer lebensgefährlich werden. Mehr dazu
Fake-Argument Nr. 12: Im Ausland ist alles viel einfacher – falsch. Baurecht gibt es überall. Selbst in den angeblich so freien USA ist wildes Siedeln in fast allen Bundesstaaten verboten.
Wer mehr wissen möchte, schaut sich diesen Artikel vom BÖGAZIN an:
Tiny House kaufen – was Sie unbedingt vor dem Kauf wissen sollten