Vorsicht beim Tiny House-Kauf!

Rolling Tiny House in schwedengelbTiny Houses sind derzeit in aller Munde. Immer mehr Firmen werben mit Tiny Houses und immer mehr Hersteller tauchen auf dem Markt auf.
Dabei gilt:

Tiny House ist nicht gleich Tiny House !

Es kommt darauf an, was man damit anfangen darf. Grundsätzlich gibt es folgende Kategorien:

  • Holz-Wohnwagen
  • Wochenendhaus
  • Ferienhaus
  • Wohngebäude

Dabei gilt, dass ein Holz-Wohnwagen das niedrigste Niveau darstellt, und diese auch nur auf ausgewiesenen Campingplätzen aufgestellt werden dürfen. Wohnwagen sind logischerweise nicht als Wohnhäuser genehmigungsfähig und auf Campingplätzen darf ohnehin nicht zum Wohnen genutzt werden. Wochenendhäuser sind einfache schwach gedämmte Häuser, die nur für den gelegentlichen Aufenthalt ausgelegt sind. Zu dieser Kategorie zählen auch sogenannte Mobilheime. Solche Häuschen dürfen auf ausgewählten Campingplätzen und in speziellen Wochenendhaus-Siedlungen aufgestellt werden. Auch dort ist das Wohnen generell untersagt zumal die Häuschen darauf nicht ausgelegt sind.

Die beiden höchsten Kategorien Ferienhaus und Wohngebäude sind da schon eine ganz andere Qualitäts-Liga, weil diese eine reguläre Baugenehmigung erfordern, für die der Architekt, der den Bauantrag stellt, grundsätzlich eine geprüfte deutsche Baustatik und einen Wärmeschutznachweis gemäß Gebäudeenergiegesetz (vormals Energieeinsparverordnung) benötigt.

Das grundlegende Problem dabei ist allerdings, dass der Laie nicht von außen erkennen kann, welche Kategorie das Tiny House tatsächlich erfüllt, und da derzeit faktisch alles, was irgendwie klein und überdacht ist, als Tiny House bezeichnet wird, kann das Risiko eines Fehlkaufs durchaus erheblich sein.

Deshalb setzen wir uns dafür ein, dass seriöse Hersteller ausdrücklich darauf hinweisen, um welche Kategorie es sich bei ihren Tiny Houses tatsächlich handelt. So haben wir auch einen vor Kurzem gegründeten Tiny House Verein aufgefordert, dies als Selbstverpflichtung im Interesse aller Kunden und Käufer für alle beteiligten Hersteller einzuführen. Leider hat der Verein darauf nicht reagiert. Ebenso hatten wir angeregt, eine geprüfte Karosseriestatik für alle Tiny Houses als Selbstverpflichtung zur Sicherheit aller Kunden beim Betrieb auf der Straße einzuführen. Auch das wurde ignoriert, so dass für uns als Hersteller eine Mitgliedschaft in so einem Verein nicht in Frage kommen kann.

Wer auf Nummer sicher gehen will, nutzt unsere Checklisten zum „Tiny House Kauf“ sowie zum „Minihaus- und Mobilheim Kauf“ und geht mit dem Hersteller seiner Wahl konsequent alle Punkte durch.

Weiterführende Informationen zum Unterschied zwischen Wohnwagen, Mobilheimen und baugenehmigungsfähigen Tiny Houses haben wir in einem gesonderten Artikel „Wohnwagen vs. Mobilheime vs. Tiny House – wo ist der Unterschied?“ beleuchtet.